Exkursion in die Darmstädter Forstbaumschulen
Fotos: A.Kamenicky
Im Rahmen der „Deutschen Waldtage 2024“ lud die SDW-GG am Samstag, 14.09.2024 interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Exkursion in die regional ansässigen Darmstädter Forstbaumschulen ein.
Dem Wald in Deutschland geht es nach den 3 aufeinander folgenden Dürre-Jahren 2018 bis 2020 nicht gut. Das lässt sich insbesondere in unserer Region Südhessen nicht übersehen. Sicher ist: Der Wald der Zukunft wird anders aussehen.
In den Darmstädter Forstbaumschulen werden seit 1946 Forstpflanzen nach den Grundsätzen des ökologischen Landbaus erzeugt.
Dies umfasst bereits das verwendete Saatgut, die Eigenherstellung von Kompost, die händisch/mechanische Entfernung und Mulchen von Begleitvegetation sowie der Verzicht auf chemisch - synthetische
Herbizide und Fungizide.
Auf einer 3 stündigen Tour führte Herr Oeding von den Darmstädter Forstbaumschulen die Besucher durch das Areal. Sehr anschaulich konnten sich die Besucher dabei selbst ein Bild von Wettereinflüssen auf die Forstkulturen machen. So leiden Douglasien sehr unter Staunässe und Spätfrost schädigte die - ausnahmsweise nicht durch Frostschutzberegnung geschützten - frischen Triebe einer Rumänische Tannenherkunft stark. Die meisten von ihnen konnten jedoch sogar nach diesem starken Spätfrost (-7°C) noch neue Triebe schieben. Alle anderen frischen Tannentriebe blieben durch mehrfache Frostschutzberegnung erhalten.
Besonders beeindruckend war es, den Unterschied im Wachstum von 1- und
2-jährigen Laub-und Nadelbäumen zu sehen. Während die meisten 2-jährigen Nadelbäume (z.B. die Weißtanne) nur etwa 7-15 cm groß waren, erreichten einige Laubbäume (z.B. Esskastanie, Birke, Robinie,
Roterle und Trompetenbaum) sogar Höhen von bis zu 120 cm.
Auch auf die zentrale Frage: Welche Baumarten könnten zukünftig in unseren Wäldern stehen ? gab Herr Oeding anschaulich gleich mehrere Antworten: Baumarten die uns
auf unseren Urlaubsreisen oder in Parks schon einmal begegnet sind.
Hierzu zählen z.B. die Libanon - und Atlas-Zeder, die Fluß-Zeder, verschiedene Kiefern-Arten, vor allem Schwarzkiefern, bei den Laubgehölzen Baumhasel, Hopfen-Buche (Tiroler Buche), Walnüsse,
Hickory-Nüsse und FlügelNüsse.
Mit viel neuem Wissen über bisher nicht gekannte Baumarten und der Wertschätzung für die viele Arbeit, die in den Forstkulturen steckt, traten die Besucher den Rückweg zum Parkplatz an.
Um einen Schritt in Richtung Zukunft zu gehen, erhielt jeder Besucher am Ende der Exkursion von Herrn Oeding ein Zukunftsbäumchen: eine Hopfenbuche (Ostrya carpinifolia).
Antworten auf die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft zu kennen stimmt uns hoffnungsvoll.
Die SDW-GG bedankt sich bei Herrn Oeding von den Darmstädter Forstbaumschulen für die sehr interessante und lehrreiche Exkursion.