Die Elsbeere – Seltener Wildobstbaum wird Baum des Jahres 2011

 

 

•             ein Hoffnungsträger im Klimawandel

•             teuerstes Holz in Deutschland

 

28. Oktober 2010

Ein seltener Baum, als Holz und als „Königin der Obstbrände“ begehrt und ideal für trocken-warmes Klima – das sind die wichtigsten Merkmale des Baum des Jahres 2011.

 

„Wir hoffen, dass die Elsbeere jetzt einen ähnlichen Aufschwung erlebt wie der Speierling nach seiner Wahl zum Baum des Jahres 1993“, erklärt Friederike Heislitz, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) im Kreisverband Groß-Gerau. „Damals wurden mehr als eine halbe Million Speierlinge neu angepflanzt.“

 

Die Elsbeere ist in ganz Mitteleuropa verbreitet und tritt in Wäldern, gerne an Waldrändern, einzeln oder als Gruppe auf. Gegenüber den Hauptbaumarten ist die Elsbeere konkurrenzschwach und ihre natürliche Verbreitung scheitert oft daran, dass Mäuse und Eichhörnchen die Samen verzehren und die wenigen Keimlinge vom Wild verbissen werden. Solitärbäume sind in Deutschland sehr selten. Die schönsten alleinstehenden Elsbeeren findet man im Wienerwald in Österreich.

 

Im Wald bildet die Elsbeere gerade Stämme und wird bis zu 30 Meter hoch. Im Freistand hat sie eine tiefansetzende Krone und wird etwa halb so hoch. Die Elsbeeren fallen den meisten erst im Herbst durch ihre frühe und leuchtend orange bis orangerote Laubfärbung auf. Ihre Blätter erinnern an ein langgezogenes Ahornblatt. Die weißen Blüten der Elsbeere sind im Mai eine wertvolle Bienenweide. Im Herbst reifen die rötlich bis braunen, daumennagel-großen, länglichen Früchte, die auch direkt gegessen werden können. Sie schmecken leicht säuerlich und entfalten dann ein mandel-marzipanähnliches Aroma. Sie wurden bereits im Mittelalter als Hilfe gegen Magen-Darmerkrankungen geschätzt, wodurch sie auch als „Ruhrbirne“ bekannt wurde. Das Holz der Elsbeere gehört zu den härtesten und teuersten europäischen Hölzern, lässt sich fein verarbeiten, ist ein wunderbares Klang- und Instrumentenholz und begeistert Liebhaber schöner Einzelmöbel.

 



Quelle: Text und Fotos SDW Landesverband Hessen