Die Fichte
Fichte - der Brotbaum der Forstwirtschaft
Über keinen anderen heimischen Baum wird so viel gestritten wie über die Fichte. Geschätzt als wichtigste Einkommensquelle wird die Fichte von Befürwortern der
Artenvielfalt geschmäht. Ihre Wahl zum Baum des Jahres 2017 gibt Gelegenheit, mehr Klarheit in die Diskussion und die künftige Entwicklung dieses Baumes zu bringen.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatten die Menschen den Wald völlig übernutzt. Die Bäume wurden zum Heizen, Kochen und Bauen abgeholzt und verwendet. Dazu kam noch der hohe Bedarf durch den
Schiffsbau, den Bergbau und die Glashütten. Das große Bevölkerungswachstum tat sein Übriges. Riesige Kahlflächen und nährstoffarme Böden führten zur Bevorzugung der schnell wachsenden und
anspruchslosen Gemeinen Fichte (Picea abies), so dass große Flächen mit Fichten-Monokulturen entstanden.
Die Fichte ist mit 26 Prozent die häufigste Baumart Deutschlands. Aufgrund der vielseitigen Verwendbarkeit des Holzes (Papier, Bauholz) ist die Fichte weiterhin der
Brotbaum der Forstwirtschaft. Ca. 90 % der Erträge aus der Holzernte kommen aus dem Verkauf der Fichte.
Kulturgeschichtlich ist die Baumart eng mit uns verbunden. Die einfachsten und gröbsten Gegenstände vom Kochlöffel bis zum Dachstuhl sind daraus gemacht, aber auch die wertvollsten: Das Deckenholz
der berühmten Stradivari-Geigen (1648-1737) ist aus Fichtenholz mit besonders engen Jahrringen gefertigt. Für Cellos und Gitarren wird heute noch Fichte verwendet. Auch war sie eine Zeit lang der
beliebteste Weihnachtsbaum.
Quelle: Text und Fotos SDW Landesverband Hessen